Manfred
Egender
Manfred Egender, Käfig Vernunft, 2011, Acryl und diverse Silikone auf Astraglas
© H. Fessler
Manfred Egender
160 mal 108: abschied vom konsens …
Künstlerhaus, Galerie
9. September bis 2. Oktober 2011
Eine Kooperation mit der Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Vorarlbergs
Partituren von visualisierten Selbstgesprächen referieren zwischen eigenmotorischer Lineatur, monochromen Flächen, schablonisierten Köpfen und Signalbegriffen. Plündern wir taugliche Vorbilder und transplantieren diese in die eigene unstete Ideenlandschaft! Marschiere neugierig am Rande des aktuellen Trümmerfelds "Kunstraum“ und finde die künstlerischen Argumente privater Sinnklärung.
So zeigt sich ein künstlerisches Programm als „Fuga vacui“ mit malerischen Ballungen, (über)lebenspraktischen Leihsprüchen und materialdichter Motivik. Gelegentlich durchkreuzen glaubhafte Zeugen der Kulturgeschichte die Leerstellen malerischer Organik.
Der lineare Gestus wird jäh gestoppt von Symbolschranken und definitiver Begrifflichkeit. Worte sehen versus Bilder lesen. Gegenseitiger Gedankenschmuggel erwünscht oder ist jedes Blatt sich selbst genug; verbüchern wir diese bildnerische Mehrsprachigkeit als Humboldt´sches Prinzip oder verschieben sie laienhaft auf den Sehnsuchtparcour der uneingelösten Illusionen? Jedes einzelne bildhafte Zwischenergebnis erzwingt das “Weitermachen“ (= Motto).
Wer aufhört zu rudern - gestalterisch zu argumentieren – bleibt zurück. Außen- und Innensensoren speisen diese suchtgleiche Eigendynamik bildnerischen Tuns und schaffen einen Fundus für Bildprogramme im Großformat. Ein innerer-gewählt, durchbuchstabierter-Monolog auf weißer, begrenzter Fläche ist der Anspruch. Flucht vor Bedeutungspanik und moralsaurem Bildmissionarismus bleiben vom Unternehmen ausgesperrt.